Eine Halle aus Stampflehm und Leimholz
Um die Typologie der Halle im Lehmbau umzusetzen, ergibt sich ein konstruktives Konzept, das auf Massivität und Leichtigkeit beruht. Druckkräfte werden durch massive Stampflehmwände aufgenommen, Zug- und Biegungsbelastungen werden über leichte Elemente aus Stahl und Holz abgetragen. Die Figur der Halle ergibt sich aus zwei massiven Riegeln aus Stampflehm, zwischen denen die Leimholzbinder den großen freien Raum aufspannen. Eine tektonisches Fassadenbild prägt den 44m x 46m großen Hallenbau im Außenraum. Acht Stampflehmpilaster, die den Lastabtrag des Dachtragwerks übernehmen, strukturieren die straßenseitigen Fassaden. Jeweils zwei Pilaster werden durch ein tonnenförmiges Kupferblech gekrönt, welches der Ansicht etwas Leichtigkeit verleiht. In der Ost- und Westfassade zeigen sich die treppenförmigen massiven Stampflehmriegel, dazwischen prägen sieben Pilaster die Ansicht. Eine großzügige Verglasung bietet Transparenz und stellt eine Verbindung zum Innenraum her. Alle Fassaden werden von durchlaufenden Elementen zusammengebunden, die Rahmung bilden der Sockel und der Ringanker aus Stahlbeton. Dazwischen gliedern - als Erosionsschutz dienende - Kupferbleche die Ansichten horizontal. Das Gebäude wird über das Foyer erschlossen, welches gleichzeitig einen informellen Aufenthaltsraum anbietet. In der Mitte des Foyers liegt der Durchgang zum unteren Bereich des großen Saals, die oberen Bereiche können über zwei Treppen links und rechts des Durchganges erschlossen werde. Die massiven Riegel bilden im großen Saal zwei abgetreppte Tribünen aus, zwischen denen der freie Raum entsteht. Durch vier Brücken an den Stirnseiten werden die Ebenen der Tribünen verbunden. Sieben bis zum Dach reichende Stampflehm Wandscheiben tragen die Brücken und strukturieren gleichzeitig den Ausblick nach draußen. Prägend für den Raum sind die über die gesamte Querseite spannenden Leimholzbinder des Dachtragwerkes, welche an beiden Seiten von einem Stampflehmvorsprung getragen werden.